Schritt 2: Systematisch Wörter richtig schreiben

Nachdem dein Kind also ein solides Fundament (und erst dann) im „Schönschreiben“ erlangt hat, geht es mit dem „Richtigschreiben“ weiter.

Hier startet dein Kind zunächst mit den lautgetreuen Wörtern. Das sind die Wörter, die genauso geschrieben werden, wie sie klingen.

Beispiele für lautgetreue Wörter: Banane, Blume, Regenwurm

Beispiele für nicht lautgetreue Wörter: Computer, Gießkanne, Fahrrad

Dein Kind braucht zunächst einmal Sicherheit darin, Wörter nach dem Gehör richtig zu schreiben.

Oft fällt hier auf, dass Kinder, die Wörter nicht so deutlich aussprechen, auch Schwierigkeiten beim richtigen Aufschreiben haben. Das ist ja auch ganz klar. Denn was ich mir nicht Silbe für Silbe deutlich vorsprechen kann, kann ich auch nicht richtig aufschreiben.

Ist dieser Phase kannst auch du dein Kind unterstützen, indem du Worte übertrieben deutlich aussprichst und dazu auch dein Kind animierst.

Bei dem Erlernen laugetreuer Wörter ist es auch erstmal noch nicht zu schlimm, wenn dein Kind die Groß- und Kleinbuchstaben wild mischt. Das lernt es noch danach ganz systematisch.

Denn wenn dein Kind lautgetreue Wörter richtig schreiben kann, lernt es die Wortarten kennen. Es verinnerlicht, dass Nomen (Substantive, Namenwörter) am Wortanfang großgeschrieben werden und sonst alle Buchstaben und Wörter klein.

Alles dazu findest du im Lernraum „Richtig schreiben Teil 1“.

Erst dann erlernt dein Kind systematisch und Schritt für Schritt die einzelnen Rechtschreibphänomene kennen, sowie Ankerpunkte, an denen es sich beim Schreiben orientieren kann.

Hier ein paar Beispiele für solche Ankerpunkte:

„Höre ich nach dem <sch> ein <p> oder <t> schreibe ich nur <sp> bzw. <st>.“
„Das Wort „Bäume“ schreibe ich mit <äu>, da ich an das verwandte Wort „Baum“ denken kann.“
„Das Wort „trinkt“ schreibe ich mit <k> und nicht mit <g>, da ich es bei der Grundform „trinken“ ganz deutlich höre.“

Diese einzelnen Rechtschreibphänomene lernt dein Kind nach und nach kennen und die richtige Schreibweise dauerhaft im Langzeitgedächtnis zu verankern. Das erreichen wir besonders gut mit einer Lernbox, da sie sich der Aufnahmefähigkeit deines Kindes anpasst.

Alle Rechtschreibphänomene sowie das Vorgehen beim Lernen mit der Lernbox findest du im Lernraum „Richtig schreiben Teil 2“.

Wie mit den Fehlern des Kindes umgehen?

Dein Kind schreibt dir einen Brief oder schreibt für sich selbst etwas auf und es ist durchzogen von Rechtschreibfehlern. Wie solltest du damit umgehen? Ich kann das sehr gut verstehen: Die Betrachtung des Geschriebenen brennt schon richtig in den Augen und man möchte nicht, dass sich das Kind die falsche Schreibweise einprägt.

Aber darüber brauchst du dir erstmal keine Sorgen zu machen. Es ist wieder ähnlich wie bei dem Schritt zuvor. Dein Kind kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Hier ist es gerade dabei, einen Inhalt zu produzieren. Es kann sich in diesem Moment nicht auf die Rechtschreibung konzentrieren, da es voll in das „Was will ich schreiben?“ abgetaucht ist.

Dein Kind hat in diesem Moment nicht die kognitive Reserve noch das Interesse daran, alles richtig zu schreiben.

Ich sehe deine Aufgabe darin, Dinge die dein Kind von sich aus aufgeschrieben hat, entsprechend zu würdigen. Denn wir wollen, dass dein Kind das noch sehr oft tut und deswegen soll es sich darin bestärkt fühlen.

Durchaus ist es aber auch möglich – in einem getrennten Schritt – Rechtschreibfehler gemeinsam zu thematisieren. Doch wie genau du dabei vorgehen solltest, schauen wir uns in der nächsten Lektion an.

Schritt 2: richtig schreiben

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So lernt dein Kind Texte zu schreiben