Schritt 1: Es startet mit dem Schönschreiben

Ungefähr mit 4 Jahren hat dein Kind begonnen, einen Stift in die Hand zu nehmen. Zunächst hat es diesen wahrscheinlich mit der Faust gegriffen, hat ihn später mit drei Fingern (dabei greifen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger den Stift) gegriffen und ist dann (hoffentlich doch) zur richtigen Stifthaltung - dem Dreipunktgriff - gelangt. Das braucht Zeit.

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Auch die Entwicklung der Feinmotorik braucht Zeit. Dein Kind schreibt in der Schule in Linien. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Buchstaben immer exakt in den Linien landen.

Dann lernt dein Kind nicht nur die Druckbuchstaben, sondern auch - meistens etwas zeitversetzt - eine Schreibschrift und daraus wird es dann eine eigene Handschrift entwickeln.

Dieser Prozess ist erst in der 4. Klasse abgeschlossen. Also zumindest, wenn systematisch darauf geachtet wird. Alternativ wird sich dein Kind wesentlich länger damit schwertun und darunter leiden.

Nun braucht dein Kind unbedingt erstmal ein solides Fundament im „Schönschreiben“, bevor es sich darauf konzentrieren kann, Wörter richtig zu schreiben.

Lass uns dazu ein Beispiel anschauen:

Dein Kind möchte das Wort Banane schreiben. Es muss das Wort zunächst in die einzelnen Wortbausteine (die Laute) zerlegen. So hört es (idealerweise) vorne ein B. Nun muss dein Kind einmal überlegen, wie das B aussieht und in welcher Schreibrichtung es geschrieben wird. Dann geht es weiter mit dem nächsten Buchstaben – das a. Auch hier überlegt dein Kind, wie sieht der Buchstabe aus und in welcher Schreibrichtung wird es geschrieben.

Was da alles zusammen kommt

Kindern fällt das extrem schwer. Nachweisbar können wir uns immer nur auf eine Sache konzentrieren. Das Kind muss ständig hin und her switchen zwischen „Welchen Laut höre ich als nächstes?“, „Wie sieht das Buchstabenbild dazu aus?“ und „Wie wird dieser Buchstabe richtig geschrieben?“. Das ist für ein Kind mit enormer Anstrengung verbunden und führt eher zu einer Vermeidungsstrategie, wenn es etwas schreiben soll.

Auch zu beobachten ist dabei – und vielleicht ist dir das bei deinem Kind auch schon mal aufgefallen – dass die Buchstaben irgendwie geschrieben werden. Sie werden vielmehr gemalt, so dass am Ende der Buchstabe zu erkennen ist. Das ist aber ein sehr großes Problem. Diese falschen Bewegungsabläufe prägen sich ein und machen das Erlernen einer Schreibschrift zu einer großen Hürde.

Auf was es unbedingt zu achten gilt

Dein Kind braucht erstmal ein solides Fundament beim „Schönschreiben“, bevor es systematisch das „Richtigschreiben“ lernen kann. Alternativ verschwendet ihr unnötig Zeit und viele Kraftreserven. Das bedeutet nicht, dass wir warten, bis dein Kind in der 4. Klasse eine vollständige eigene Handschrift entwickelt hat. Mit dem 2. Schritt sollte dein Kind starten, wenn es die ersten Buchstaben (so ca. die 12 häufigsten) von der Schreibrichtung richtig schreiben kann, sowie den Stift richtig hält und die Buchstaben (einigermaßen) sauber in die Zeilen bekommt.

Alles, was du dafür brauchst, findest du in dem Lernraum „Schön schreiben“.

Schritt 1: schön schreiben

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So lernt dein Kind Texte zu schreiben