Den großen Bereich der „Kommunikation“ habe ich – wie könnte es anders sein – ausreichend kommentiert.

Verändert sich dadurch alles sofort zum Besseren? Leider nein! Die Schwierigkeit liegt darin, die bisherigen Kommunikationsdefizite aufzudecken und Alternativen dafür auszuprobieren. Die Möglichkeiten dafür habe ich dir an die Hand gegeben. Nun gilt es für dich, diese Schritt für Schritt auszuprobieren und das, was gut klappt, dauerhaft zu etablieren. Meine Empfehlung an dieser Stelle ist es, die Seiten aus dem Workbook zum Bereich der Kommunikation ganz nach vorne (vor dem Bereich der Motivation) zu packen. Lies dir die Seiten in den nächsten Wochen immer mal wieder durch. Du kannst nicht auf einmal alles verändern. Aber du kannst in Zukunft immer mal gucken, mit welchen „neuen“ Worten du welche Reaktion bei deinem Kind erzeugst. Zeigt sich eine gewünschte Reaktion, machst du davon zunehmend mehr. Dabei achtest du auf die besprochenen Punkte, die ich dir hier kurz nochmal aufliste:

Suche und finde das Positive und betone das
Passen deine Worte zu deinen Handlungen?
Sprich auf Augenhöhe, nicht von oben herab
Nutze die Fragentechnik
biete Auswahlmöglichkeiten an

Es steht und fällt alles mit der Kommunikation und die kannst du – nun bewusst – steuern. Das ist das Fundament, mit dem entspanntes Lernen überhaupt erst möglich wird.

Darauf baut dein Kind ein tragfähiges Wissensfundament auf, ohne das erfolgreiches Lernen in den weiteren Schuljahren (und dem ganzen Leben) nicht möglich ist.

Damit dein Kind erfolgreich lernen kann, braucht es genau das richtige Vorgehen. Um dir das deutlich zu machen, hier mal ein Beispiel von mir persönlich.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hasse es, mich mit der Steuererklärung zu beschäftigen. Das Ganze wirkt für mich immer wie ein großer fetter Berg, den ich versuche, immer weiter vor mir herzuschieben. Irgendwann kommt dann etwas oder jemand – in dem Fall ist es meistens eine zeitliche Notwendigkeit oder meine Schwester (sie ist Steuerberaterin) und ich komme nicht drum rum, mich damit zu beschäftigen.

Dann ist es nicht so, dass ich mir keine Mühe gebe. Ich mag es gerne, Excel Tabellen auszufüllen und alles schön nachzuweisen. Aber diese Formulare vom Finanzamt, also ich weiß nicht, was man studiert haben muss, um das verstehen zu können.

So quäle ich mich da durch und bin dankbar über jede Hilfe (in meinem Fall ist es meine Schwester Andrea – die liebt diese Formulare). Sie darf mir dann auch gerne sagen, was ich hier und dort reinschreiben soll. Am Ende bin ich froh, dass das hinter mir liegt. Ich habe allerdings nicht das Gefühl, für die nächste Runde besser gewappnet zu sein und so werde ich die Aufgabe wohl wieder längere Zeit vor mir herschieben. Lass es mich so zusammenfassen. Diese Aufgabe ist eigentlich zu schwer für mich. Sie ist gar nicht mal unbedingt inhaltlich zu schwer (wenn mir meine Schwester das erklärt, macht es auch kurzzeitig Sinn), sie ist von der Darstellungsform einfach viel zu komplex für mich. Warum ich dir das erzähle? Nun, weil es vielleicht oder wahrscheinlich deinem Kind auch oft so geht. Was ein Formular der Steuererklärung für mich ist, ist ein Arbeitsblatt oder eine Seite im Arbeitsheft für dein Kind. Du denkst dir, da muss man das und das machen, dort kommt jenes hin und fertig ist das Ganze. Andrea – meine Schwester - denkt ganz ähnlich über das Formular der Steuererklärung – ich nicht. Für mich ist das schwer. Ich will das nicht machen. Ich muss das machen, weil mir jemand sagt, das es doch wichtig sei. Deinem Kind geht es ganz ähnlich. Weißt du genau, wo dein Kind aktuell steht?Wie gut kann dein Kind lesen? Kann es den Inhalt erschließen und liest ausreichend schnell? …Wie gut kann es schreiben? Hält dein Kind den Stift richtig, …Wie gut kann es rechnen? …

Wo steht dein Kind ganz genau? - Also nicht, was wird in der Schule gerade gemacht. Es ist wichtig für dich zu wissen, dass es eine Reihenfolge gibt – also ich nenne es Lernweg - in der dein Kind erfolgreich lernt. Wenn du bereits den Lernraum "Tragfähige Säulen" durchlaufen hast, dann weißt du das. Ein Lernweg mit verschiedenen Meilensteinen. Diese Meilensteine gilt es nacheinander zu absolvieren. Und damit meine ich wirklich absolvieren/beherrschen, also nicht davon mal was gehört zu haben. Es ist ein fester vorgegebener Weg auf dem dein Kind Lesen, Schreiben und Rechnen lernt. Doch da steckt leider zu oft der Wurm drin. Dem System Schule verschuldet. Da wird eine Woche lang ein Thema gemacht, dann mal zwei Wochen ein anderes Thema, dann gucken wir uns alle die Plusaufgaben an, verstanden oder nicht, jetzt machen wir mit den Minusaufgaben weiter. Also wenn dein Kind nicht deutlich über das Maß eines Durchschnittsschülers (also wirf alle Kinder in einen Topf und bilde daraus die Mitte) hinausragt und mit starken emotionalen Kompetenzen ausgestattet ist, bleibt es schnell in diesem System auf der Strecke - mache Kinder komplett, andere in einzelnen Bereichen.

Zunächst mag dir das gar nicht auffallen. Nur ist das leider das Problem. Denn wenn es auffällt, ist der Frust oft groß und das Selbstwertgefühl des Kindes ist oft schon an einem Tiefpunkt angelangt. Ich mache wieder einen Sprung zu mir nach Hause. Du kennst mich wahrscheinlich nun schon so gut, dass du weißt, dass ich kein Fan von Hausaufgaben bin. Also zumindest nicht von den Aufgaben, die da „aufgegeben“ werden. Schön eine Seite im Arbeitsheft abarbeiten, die heute auch noch 24 andere Kinder in der Klasse „machen müssen“. Ich investiere nur minimale Zeit- und Kraftreserven in die Erledigung der Hausaufgaben. Als offizielle Empfehlung hier für dich:1. Klasse 15 Minuten2. Klasse 20 Minuten3. Klasse 30 Minuten

Diese Richtwerte für die Dauer der Hausaufgaben sind auch gut, da sie sich an der anhaltenden Konzentrationsspanne orientieren (auch wenn sie schon darüber hinaus gehen). Mehr Zeit werde ich dafür auch nicht investieren (es sei denn, Luanne möchte das gerne machen). Um mir das nachzumachen – wozu ich dich gerne ermuntern möchte - brauchst du sehr viel Mut.… dann ist die Hausaufgabe mal nicht beendet.… dann sind da eben mal Fehler drin, die dir in den Augen brennen.… dann sieht die Hausaufgabe mal unsauber aus.

Verschwende eure ganze Energie nicht auf die Hausaufgaben

Was du brauchst, sind Aufgaben, die sich an den Bedürfnissen deines Kindes orientieren. Ich weiß ganz genau welche Aufgaben ich mit meiner Tochter Luanne machen „muss“. Welche Aufgaben ihrem Niveau entsprechen und sie auf die nächste Entwicklungsstufe bringen. Luanne hat bei den Aufgaben Spaß, weil…a) die Aufgaben nur minimal schwerer sind als das, was sie zuvor gemacht hat;b) sie genau weiß, was sie machen muss;c) wir ganz spielerisch und kurzweilig üben;d) sie sich immer total freut, wenn sie wieder einen Meilenstein geschafft hat. Du hast dich für das Virtuelle Klassenzimmer entschieden, um zu Hause wirklich was zu verändern… und das dauerhaft. Das können wir schaffen. Davon bin ich fest überzeugt. Du hast im Bereich der „Kommunikation“ Möglichkeiten von mir erfahren, wie du durch deine Worte Lern-Situationen positiv beeinflussen kannst.

Wenn du diese Möglichkeiten ausschließlich bei den Hausaufgaben anwendest, die dein Kind nach Hause bringt, kann das trotzdem nicht ausreichen.... weil dein Kind einfach keinen Bock auf diese doofen Hausaufgaben hat, die immer viel zu viel und viel zu schwer sind… Deswegen sind nebender richtigen Kommunikationauchdie passenden Aufgabenmitentscheidend für den Lernerfolg deines Kindes. Wozu ich dich jetzt ermutigen möchteLege beim Üben zu Hause mit deinem Kind den Schwerpunkt auf Aufgaben, die dem Lernniveau deines Kindes entsprechen. Mit dem Virtuellen Klassenzimmer hast du genau den Stoff, den dein Kind braucht. Auf diese Aufgaben legst du von nun an den Schwerpunkt. Für die Hausaufgaben gilt minimaler Zeit- und Kraftaufwand. Ich gebe zu, das könnte etwas frustrierend sein. Denn der Grund, die Hausaufgaben besser mit deinem Kind hinzubekommen, war sicher ein großer, warum du dich hier für das Virtuelle Klassenzimmer entschieden hast. Doch ich möchte dich ermutigen, langfristig zu denken. Dein Kind soll das Gefühl bekommen:Ja, ich kann was!Oh, das habe ich ganz allein geschafft.Das konnte ich letzte Woche noch nicht und heute habe ich es geschafft. Diese Gefühle prägen dein Kind nachhaltig und stärken es für die Zukunft.

Deine Aufgabe also hier in diesem Meilenstein:

1. Nimm den Fokus und eure Kraftreserven etwas von den Hausaufgaben weg.

2. Fokussiere dich auf den aktuellen Lernstand deines Kindes (was du wahrscheinlich - hoffentlich - eh schon machst)

Ohne DAS ist es nichts

Du musst dich erst noch einloggen

Entspanntes Lernen